Was wurde aus dem Antrag zum Austritt aus dem Dachverband?
Wie viele von euch wissen, hat im September eine Generalversammlung stattgefunden, bei der die Mitglieder von Ergotherapie Austria abstimmen sollten, ob sie sich eine Zukunft mit MTD-Austria wünschen. Das war die erste Möglichkeit für uns Studierende von unserem (lange erhofften) Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wir waren für euch dabei und versuchen hier einige von euch genannte Fragen zu beantworten. Bitte beachtet, dass dies nicht als offizielle Stellungnahme von Ergotherapie-Austria zu werten ist, sondern lediglich die Meinung der Studierendenvertretung wiederspiegelt.
In diesem Zusammenhang wollen wir alle Studierende auffordern, auch in Zukunft euer Wahlrecht bei Abstimmungen wahrzunehmen. Eure Stimme zählt!

Warum wurde der Antrag gestellt?
Der Verband wies auf erhebliche Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit MTD-Austria hin. Ergotherapie Austria hat versucht, die Zusammenarbeit zu verbessern, jedoch wurde auf die Anliegen nicht in entsprechender Form eingegangen. Der Verband sieht einen jährlichen Mitgliedsbeitrag in der Höhe von €47.514,66 als nicht gerechtfertigt an.

Wie positioniert sich MTD-Austria zu diesem Thema?
Frau Mag. Gabriele Jaksch, Präsidentin von MTD-Austria, hat einen Vortag gehalten und wies auf die Erfolge von MTD-Austria hin. Sie würde es begrüßen, wenn Ergotherapie Austria Teil des Dachverbandes bliebe und erwähnte die Wichtigkeit eines geschlossenen Auftretens.

Wie verlief die Diskussion bei der Generalversammlung?
Die Diskussion hat gezeigt, dass sich die Mitglieder ernsthafte Gedanken um den Verbleib im Dachverband machen. Viele Themen wurden von den Mitgliedern eingebracht. Die Diskussion hat aufgezeigt, dass wir nicht die Ersten wären, die den Dachverband (für kurze Zeit) verlassen. Von Ergotherapie Austria wurde ein Budget-Projektplan aufgestellt, was mit den ersparten Kosten eines Jahres geschehen könnte. Ergotherapie Austria bemängelt beim Dachverband fehlende „Spielregeln“. So werden beispielsweise im Team Beschlüsse getroffen, die Umsetzung jedoch obliegt dem jeweiligen Berufsverband. Im Endeffekt scheint dies zu einer Einzelkämpferhaltung in den Verhandlungen geführt zu haben. MDT-Austria sollte also entsprechende „Spielregeln“ aufstellen: Was sind die Ziele von MTD-Austria? Wo wollen wir als Gruppe hin? Kommt es zur Abstimmung, sollte ein verpflichtender Beschluss auch wirklich verpflichtend sein, etc. Eine Frage die aufgekommen ist, war folgende: Ist Ergotherapie-Austria als Berufsverband und Vertreter der Interessen seiner Mitglieder dazu in der Lage, seine Einzelinteressen im Dachverband zu vertreten? Andere Verbände scheinen es teilweise durch das Darüber-Hinwegsetzen der Beschlüsse zu schaffen. Ist es demnach sinnvoll, unter diesen Bedingungen weiterzuarbeiten?

Ist Ergotherapie-Austria also weiterhin Mitglied bei MTD-Austria?
Die Mitglieder haben entschieden, dass Ergotherapie-Austria weiterhin Mitglied im Dachverband sein wird. Die Stimmen der Briefwahl und die Abstimmung der anwesenden Mitglieder führten zu diesem Ergebnis. (142 Mitglieder haben für den Verbleib im Verband gestimmt, 123 Mitglieder für den Ausstieg.)

Was hat uns die Diskussion gebracht?
Unser Eindruck als Studierendenvertretung war, dass die Diskussion einen Denkprozess in Gang gesetzt hat. Sowohl die Mitglieder haben sich Gedanken gemacht und auch der Dachverband selbst war gezwungen, die vorhandenen Probleme zu reflektieren. Dies lässt hoffen, dass die Zusammenarbeit in der Zukunft besser funktionieren wird.