Online-Ansicht
1. Studierenden-Newsletter Februar 2021
   
Es is net wia´s kimmt-
es is wia mas´s nimmt! 
Liebe Studierende,
wir hoffen, ihr hattet alle einen guten Start in das neue Jahr!

In diesem Newsletter möchten wir uns gerne dem Thema Resilienz widmen. Das Konzept der Resilienz ist für uns als angehende Ergotherapeut*innen sowohl privat, als auch beruflich von Bedeutung. Wie sind wir zu diesem Thema gekommen? Beim Durchstöbern des Fortbildungsangebotes der Website von Ergotherapie Austria sind wir auf den Workshop zum Thema Resilienz aufmerksam geworden (Das Konzept der Resilienz für den beruflichen und privaten Alltag – Krone richten und weitergehen von Bettina Bachschwöll).

By the way – wir als Studierende bekommen Vergünstigungen (Preisreduktion von 15 % auf den Frühbucher- bzw. Normalpreis) bei den Fortbildungen von Ergotherapie Austria!
 
Aber was ist Resilienz?
Aus der Summe verschiedener Definitionen haben wir für uns die Bedeutung des Wortes Resilienz wie folgt erklärt:
Die Resilienz ist unser Back-up System. Sie hilft uns, Krisen zu bewältigen, indem wir auf Belastungen flexibel und angemessen reagieren können. Resilienz ist somit die psychische und physische Widerstandskraft eines Menschen. Sie fördert unser persönliches Wachstum, unsere nachhaltige Weiterentwicklung und dient daher als wertvolle Ressource in unserem täglichen Leben.
 
Resilienz in der Ergotherapie fördern – am Beispiel einer Rheumapatientin

(Veröffentlichung des Patientinnen-Beispiels aus eigener Praxiserfahrung mit Erlaubnis einer Vortragenden der FH Linz)

Frau A., 65 Jahre, Pensionistin, verheiratet, ist vor 2 Jahren an Rheumatoider Arthritis erkrankt und kommt jetzt zur Ergotherapie, weil sie bei vielen Tätigkeiten im Alltag schmerzhafte Hände hat und sich sehr müde, abgeschlagen und mutlos fühlt.

Zielsetzung – gemeinsam mit Frau A.
Frau A. hat ein gutes Kohärenzgefühl, um resilient ihre Erkrankung selbst zu managen (dazu muss sie Probleme erkennen und lösen):
sie kann in ca. 6 Wochen mit der ihr zur Verfügung stehenden Energie gut haushalten, ist nicht mehr so erschöpft wie derzeit und geht daher wieder ihrem Hobby „Schwimmen“ nach
sie wendet in ca. 3 Wochen Grundprinzipien des Gelenkschutzes an und verspürt dadurch weniger häufig (nur 3-4x am Tag) geringere Schmerzen (VAS 3) in den Händen 

Ergotherapeutische Maßnahmen:
Ein gutes Kohärenzgefühl ist die Basis für Resilienz: Die „Verstehbarkeit der Erkrankung“ hilft zu erkennen, warum sie so extrem müde ist oder warum die Hände und andere Gelenke schmerzen. Zu Beginn wurde das Schulungsbedürfnis von Frau A. erhoben (wo gibt es Wissenslücken, was ist ihr wichtig). Danach erfolgte eine gezielte Information zu den Prozessen im Körper, die bei Rheumatoider Arthritis wirken. Durch eine individualisierte Schulung lernte Frau A. ihre Probleme zu erkennen und gute Lösungen dafür zu entwickeln („Handhabbarkeit“ der Erkrankung). Besonders im Bereich Energiemanagement konnte sie die Anregungen gut umsetzen. Zu Beginn wurde sie gebeten, für 3 Tage ein Energie- und Schmerztagebuch zu führen. Basierend auf diesem Betätigungsprofil erkannte sie, welche Aktivitäten ihr guttun und welche ihr sehr viel abverlangen. Sie hat verstanden, dass sie planen und priorisieren muss: sehr belastende Tätigkeiten hat sie an ihren Mann delegiert. Sie nimmt sich nun bewusst Zeit für schöne Dinge (so macht sie derzeit täglich ein Vollbad bei Kerzenschein und Entspannungsmusik). Sie trifft sich 3x in der Woche mit einer Freundin und gemeinsam gehen sie spazieren (soziale Ressource und körperliche Ressource werden aktiviert!). Diese Unternehmungen in der Natur genießt sie sehr. Sie hat gelernt ihre Ansprüche etwas zu reduzieren und putzt jetzt nicht mehr jeden Tag die Wohnung. Diesen „Energieräuber“ zu reduzieren war anfangs sehr schwierig für sie, gelingt ihr aber zusehends besser – besonders nach einem klärenden Gespräch mit ihrem Mann. Beim Kochen setzt sie sich „kleinere“ Ziele, das heißt, sie kocht derzeit eher einfache, rasch zuzubereitende Gerichte, die auch ihre Hände nicht so beanspruchen (gute Einteilung der Aktivitäten und ausreichend Pausen).

Im Bereich Schlafhygiene wurde das Schlafzimmer gemeinsam mit der Ergotherapeutin „adaptiert“. Ein Matratzentopper und ein niedrigeres Kopfpolster verbessern das Liegen, ein dimmbares Licht mit weniger Weißanteil lässt sie abends schläfriger werden und fixe „Zubettgehzeiten“ erleichtern nun das Durchschlafen. Weiters ist nur noch ein Power-Nap zu Mittag, aber kein ausgedehnter Nachmittagsschlaf mehr vorgesehen. Auch das hilft ihr, in der Nacht besser zu schlafen und am nächsten Tag ausgeruhter zu sein. Durch all diese Maßnahmen hat sie nun die Energie (den Antrieb), ihrem Hobby „Schwimmen“ wieder 1x pro Woche gemeinsam mit dem Gatten nachzukommen.

Im Bereich Gelenkschutz wurde mit Frau A. ein Alltagstraining bei ihr zu Hause durchgeführt. Besonders in der Küche fanden sich viele Gegenstände, die man verdicken konnte. Ihr Mann hat ihr die Küchenschere und die Messer neu geschliffen sowie eine neue Reibe und einen tollen Verschluss-Öffner gekauft. So reduziert sich der Kraftaufwand in den Fingern. Weiters wurde an einer Optimierung des Greifens (z.B. beim Kochen) gearbeitet, wodurch sie ebenfalls weniger Schmerzen in den Fingergelenken verspürt.

Frau A. nimmt jetzt auftretende Alltagsprobleme besser in Angriff und findet gute Lösungen. Sie erlebt sich als selbstwirksam und kann die derzeitigen Symptome ihrer Erkrankung selbst managen. Auch ihre Teilhabe an für sie bedeutungsvollen Aktivitäten ist gestiegen. Nun blickt sie wieder hoffnungsvoll in die Zukunft und fühlt sich für ein Leben mit Rheumatoider Arthritis „gewappnet“ bzw. resilient.
Übung Grinsekatze
Vera F. Birkenbihl
Mit dieser Übung nimmst du über deinen eigenen Körper Einfluss auf deine Stimmung und dein Wohlbefinden.
Nimm dir 2 Minuten dafür Zeit. Setzte jetzt einfach ein Grinsen auf, welches du für eine Minute lang hältst. Auch wenn du dir in den ersten Sekunden komisch vorkommst, gib nicht auf. Denn ein Muskel drückt bei dieser Grinse-Übung auf einen Nerv, welcher dem Gehirn signalisiert, dass du gelacht hast.
Fachtagung 2021
Verschoben
Die für März geplante Fachtagung des Bundesverbandes „Veränderung als Chance“ findet nun von 08.-09. Oktober 2021 statt.

Im Rahmen der Fachtagung möchten wir einen gemeinsamen Austausch zwischen Studierenden ermöglichen.
Studierende bekommen einen Sonderpreis!
Das Leben an der FH in Zeiten von COVID-19
Nerven dich die Online-Vorlesungen, die fehlenden sozialen Kontakte und Gruppenarbeiten via TEAMS genauso wie uns? Dann schau doch mal hier rein und finde hilfreiche Tipps/Strategien für deinen Alltag:
Dokument Handeln gegen COVID-19 (Studierendenvertretung 2019/20).
 
Interessante Fortbildungen
Webinar: Umgang mit Energieräubern
Wann: 28. Februar 2021
Wo: online
Referenten: Oliver Schäfer und Thomas Schuster

Die Arbeit als freiberufliche Ergotherapeut*in – ein Tätigkeitsbereich für mich?
Wann: 21. April 2021
Wo: Bildungszentrum Ergotherapie Austria, Wien
Referentin: Marion Hackl
  Impressum
Ergotherapie Austria – Bundesverband der Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Österreichs, Holzmeistergasse 7-9/2/1, 1210 Wien
Tel: +43(0)1 895 54 76, office@ergotherapie.at, www.ergotherapie.at, ZVR: 922799376, DVR: 40029490
Dem Vorstand gehören an: Marion Hackl; Mag. Katharina Kößl-Rienesl, BSc; Mag. Katharina Fechner, BSc;
Lisa Schober, BSc; Theresa Gruber, BSc
Vereinszweck: siehe § 2 der Statuten

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